Hermann Ober

Hermann Ober gilt als besonderer Pionier systematischer, professioneller und nachhaltiger musikalischer Arbeit innerhalb der Neuapostolischen Kirche innerhalb des deutschsprachigen Raumes. Sein musikalisches und verlegerisches Schaffen hat Strukturen gelegt, von denen die Kirchenmusik bis in die heutige Zeit profitiert und die über Konfessionsgrenzen hinaus wahrgenommen und anerkannt werden.

Sein Bestreben, exemplarische Arbeit auf hohem Niveau zu leisten, gleichzeitig aber musikpraktische Literatur für Gemeindemusik zu schreiben, zu veröffentlichen und zur Verfügung zu stellen, hat in seiner Tätigkeit als Leiter der Musikalienabteilung des Friedrich Bischoff Verlages eine beispiellose musikalische Förderung auf breiter Ebene innerhalb der Neuapostolischen Kirche bewirkt.

Leben und Wirken

Hermann Ober …

… wurde am 25. Juli 1926 in Bielefeld geboren. Durch Instrumental- und Harmonielehreunterricht in der Kindheit und Jugendzeit wurde seine Laufbahn bereits früh geprägt.

Sein musikalischer Werdegang beruht auf dem profunden Unterricht, den er von 1942 bis 1945 beim Musikdirektor und Kantor der Nikolaikirche Fritz Gerlach in Bielefeld in den Fächern Klavier, Orgel, Violine, Musiktheorie und Gesang erhielt. Von 1947 bis 48 hatte er bei Prof. Rudolph Schmidt (HFM Berlin) Privatunterricht in Klavier, Formenlehre und Komposition.

Für ein Studium an einer Musikhochschule im üblichen Sinn fehlten dem gelernten Werkzeugmacher und seiner Familie die finanziellen Mittel. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, übernahm er für Musikverlage, die in der Nachkriegszeit noch nicht über eine eigene Druckerei verfügten, Notenschreibarbeiten. Daraus entstand die Idee, einen eigenen Musikverlag zu gründen.

Im November 1949 …

… wurde er in der Neuapostolischen Kirche in das neugegründete »Musikgremium« berufen. Durch diese Arbeit wurde der Leiter des Friedrich Bischoff Verlages auf ihn aufmerksam und bot ihm an, seinen Verlag als Musikalienabteilung in den KirchenVerlag zu integrieren. Er sollte Leiter dieser Abteilung werden und den Auf- und Ausbau in die Hand nehmen.

Hermann Ober willigte schon deshalb gerne ein, weil er sich dadurch ganz der Arbeit für die Neuapostolische Kirche widmen konnte. Ab dem 1. September 1951 führte er die Musikalienabteilung zunächst von Bielefeld und Bad Salzuflen aus. Im Dezember 1954 erfolgte der Umzug der Musikalienabteilung nach Frankfurt.

Nach einigen Jahren …

… Basisarbeit wandte sich Hermann Ober der Produktion von Schallpatten zu. Dadurch sollte »gehobene und beispielhafte Chor- und Instrumentalmusik« zu Gehör gebracht werden. Zu diesem Zweck stellte er mehrere Schallplattenchöre zusammen, darunter auch ein Ensemble in Berlin. Zur Schallplattenproduktion kamen in den siebziger Jahren die Comapact Discs und 1990 die Digitalaufnahmen hinzu.

Neben den Tonträgern widmete sich Hermann Ober aber auch intensiv der Chor- und Musikliteratur. Zusätzlich zu seiner Verlagsarbeit schrieb er unzählige Kompositionen für Chöre, Instrumentalensemble und Orgel.